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Gerhard Siegle
Der lange Weg 1939-1945 - Chronik eines deutschen Soldatenschicksals
Der Buchtitel "Der lange Weg" ist in doppelsinniger Auslegung in der Chronik des Verfassers verdeutlicht. Hinter diesem Titel verbirgt sich der Schicksals- weg eines Infanteristen, in 4 Tagebüchern festgehalten. Aus der Perspektive des Grabensoldaten erlebt man hautnah den Ablauf seines Schicksals:
RAD-Westfeldzug. Verlegung über den See- und Luftweg in den Kessel von Demjansk. 52° Kälte sind fast noch grausamer als die verzweifelten Ab-wehrkämpfe. Verlegung an den Wolchow und an die Newa. Nach erfolgrei-chem Stoßtrupp vom Ogefreiten zum Offizier vorgeschlagen. 1944 Kompanie-Führer vor der Grenze Ostpreußens. Fast täglich geben die Tagebücher die Leiden und Opfer der Soldaten wieder. Mit dem Rücken unmittelbar zur Heimatgrenze fragen Soldaten und Offiziere, angesichts der sich abzeichnenden Agonie, nach dem Sinn der Opfer. Der Rückzug in Ostpreußen erscheint vielfach als Wahnsinn. Eingekesselt, 17 Kilometer vor dem Haff, 6. und letzte Verwundung bei der Verteidigung seines Gefechtsstandes. Unmenschliche Leiden des Körpers, noch mehr des Gewissens. Ist Gehorsam nicht schon schuldhaft? Rettung durch Flucht nach Pillau. Seeweg bis Swinemünde und in das Reich. Flucht vor den anrückenden Amerikanern. Erneute Flucht zwischen den Amerikanern und anrückenden Russen. In Stendal schnappt die Falle zu. Ist der lange, so blutbefleckte Weg nun zu Ende? Wird eine neue Flucht zum Überleben noch möglich sein ...?
"Der Fußmarsch in den Raum um Leningrad, die Begegnung mit den russi-schen Menschen, der großartige Dienst der Krankenschwestern: Erinnerun-gen an meine eigenen Kriegserlebnisse kommen mir entgegen. Ein ergreifen-des Epos." (Richard von Weizsäcker).
Gerhard Siegle, geb. am 16. Februar 1918 in Württemberg, wuchs in einer stark pietistisch geprägten Umgebung auf. Sein Wunsch, Diakon zu werden, ging 1937 nach einer Ausbildung im Handwerk in Erfüllung. In den Bodel-schwinghschen Anstalten trat er als Diakonschüler in das Brüderhaus Nazareth ein. Ausbildung in Psychiatrie und Jugenderziehung. April 1939 zum RAD und nahtlose Übernahme in die Wehrmacht.
Nach Kriegsende Meisterprüfung und eigener Betrieb. 1949 Eintritt in das Industrie-Management, vermittelt durch einen seiner ehemaligen Melder aus dem Krieg. 1976 gesundheitlich bedingter Ruhestand.
Früh schon zeigte sich die Neigung, Verantwortung zu tragen, eng verbunden mit logischem Denken. Immer wieder kritische Überprüfung seines Tuns. Starkes soziales Engagement für seine Mitarbeiter waren oft schwer zu vereinbaren mit seiner Aufgabenstellung. Im Ruhestand, etwas gelassener und nicht mehr so dynamisch, überarbeitete er, zunächst für seine Kinder, die aus den Kriegstagen vorhandenen 4 Tagebücher. 1988 stimmt er einer Veröffentlichung zu.
Gerhard Siegle: Der lange Weg 1939-1945, Chronik eines deutschen Soldatenschicksals
2 Bände, insgesamt rund 800 Seiten über 100 Abb., Gesamtpreis 39,80 Euro
ISBN 978-3-924072-05-6
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